So können Sie den Käuferschutz nutzen
Sollten Sie Probleme mit einer Bestellung haben, die mit Käuferschutz abgewickelt wurde, ist der Ablauf ist in der Regel so:
- Wenden Sie sich zunächst an den Shop und schildern Sie Ihren Fall.
- Bestreitet der Shop den Fehler oder reagiert nicht auf Ihr Anliegen, melden Sie die Reklamation auch an den Zahlungsdienstleister, der den Käuferschutz anbietet. Informieren Sie sich am besten frühzeitig über die Fristen für den Käuferschutz und was Sie tun müssen, damit dieser greift. Sobald Sie bemerken, dass es zu Problemen mit der Lieferung oder Rückabwicklung kommen könnte, sollten Sie sich sofort an den Anbieter wenden.
- Daraufhin startet ein Vermittlungsverfahren, in dem der Anbieter des Käuferschutzes den Sachverhalt untersucht.
- Im Idealfall erhalten Sie aber sofort Ihr Geld zurück.
Falls Sie die Ware nicht mehr haben möchten und der Kauf noch innerhalb der gesetzlichen Widerrufsfrist von 14 Tagen liegt, können Sie außerdem von Ihrem Widerrufsrecht Gebrauch machen. Sollte der Anbieter Ihnen das Geld nicht erstatten, obwohl Sie die Ware bereits zurückgesendet haben, bietet der Käuferschutz den Vorteil, dass Sie das Geld vom Anbieter des Käuferschutzes zurückerhalten. Sie müssen dann nicht selbst auf Rückzahlung klagen.
Da der Käuferschutz kein gesetzlicher Anspruch ist, ändert eine Entscheidung, die im Rahmen des Käuferschutzes gefallen ist, nichts an der tatsächlichen Rechtslage. Das heißt: Selbst wenn der Anbieter des Käuferschutzes in Ihrem Fall anerkennt, dass ein Shop einen Fehler gemacht hat, muss dieser Shop das noch lange nicht so sehen. Fühlt sich der Shop im Recht, könnte er auf Zahlung der gekauften Ware klagen oder die Rückzahlung des Kaufpreises verweigern, etwa im Fall eines Widerrufs.
Bedenken Sie, dass bei Käufen und Verkäufen zwischen Privatpersonen bestimmte Verbraucherrechte beschränkt sind und zwar unabhängig davon, ob das Rechtsgeschäft mit oder ohne Käuferschutz getätigt wird. So gilt das Widerrufsrecht bei Privatgeschäften nicht. Ebenso können die Gewährleistungsrechte ausgeschlossen werden.
Zudem tragen Sie als Käufer oder Käuferin das Transportrisiko, wenn Sie etwas bei einer Privatperson kaufen. Das heißt, die Gefahr für den Verlust oder die Beschädigung der Kaufsache nach Übergabe an ein Versandunternehmen durch den Privatverkäufer geht auf Sie über.
Wie sicher ist PayPal-Freunde für Verkäufer:innen?
Haben Sie selbst schon einmal etwas über eine Second-Hand-Plattform verkauft und überlegt, die "Geld an Freunde senden"-Funktion zu nutzen? Auch wenn Sie als Verkäufer:in auftreten, sollten Sie besonders vorsichtig vorgehen.
Grund: Betrug ist prinzipiell auch durch Käufer:innen möglich. Käufer:innen könnten beispielsweise ohne ersichtlichen Grund - also trotz erfolgreicher Abwicklung des Kaufs und Erhalt der Ware - das Geld über ihre Bank oder Kreditkartenanbieter zurückbuchen lassen. PayPal würde sich den Betrag daraufhin von Ihnen zurückholen und möglicherweise Ihr Nutzerkonto sperren.
Nutzen Sie auch nicht die "Freunde und Familie"-Funktion, wenn Sie als Privatperson etwas im Internet verkaufen möchten. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie die kaufende Person nicht kennen. Wir empfehlen Ihnen, die
PayPal-Gebühren in Kauf zu nehmen, da Ihnen ansonsten Sicherheit verloren geht, falls Sie von Käufer:innen betrogen werden sollten. Um
mehr über Käuferschutz zu erfahren, lesen Sie den verlinkten Beitrag.