Welchen Nutzen hat ein Energiemanagementsystem im Privathaushalt?
Im Privathaushalt ist es weder möglich, noch sinnvoll, jedes Gerät, das Strom verbraucht, über ein Energiemanagementsystem intelligent zu steuern. Neben den erzeugenden und speichernden Komponenten – der PV-Anlage und dem Batteriespeicher – sollten diejenigen Verbraucher eingebunden werden, bei denen der Verbrauch zeitlich flexibel ist.
Typische Beispiele hierfür sind Ladestationen für E-Autos (Wallboxen) und Wärmepumpen. Auch bestimmte smarte Haushaltsgeräte, wie einige Wasch- und Spülmaschinen, lassen sich durch ein Energiemanagementsystem ansteuern. Achten Sie auf die Angaben der Hersteller, um festzustellen, ob sich Geräte durch ein Energiemanagementsystem steuern lassen können.
Durch vorher festgelegte Regeln lässt sich sicherstellen, dass sich in der Nutzung keine Einschränkungen ergeben. So können zum einen Geräte priorisiert werden, die bevorzugt mit Solarstrom versorgt werden sollen. Zum anderen lässt sich festlegen, wann beispielsweise das E-Auto einen gewissen Ladezustand erreicht oder die Spülmaschine das Geschirr gespült haben soll.
Was kostet ein Energiemanagementsystem und wann lohnt es sich?
Ob sich ein Energiemanagementsystem für Sie finanziell lohnt, hängt zunächst von den Kosten des Systems ab. Die Anschaffungskosten variieren je nach Anbieter und Leistungsumfang um mehrere hundert Euro. Für die Einbindung von Solarstromanlage, Speicher, Wärmepumpe, Wallbox sowie relevanter Haushaltsgeräte können schnell über 1.000 Euro anfallen. Hinzu kommen bei einigen Anbietern noch monatliche Kosten für die Nutzung der Cloud, also die Speicherung der Daten beim Anbieter des Energiemanagements, im zweistelligen Bereich.
Ob sich diese Investition für Sie finanziell lohnt, ist davon abhängig, wie sehr ein Energiemanagementsystem den Eigenverbrauchsanteil des Solarstroms erhöht. Das wird wiederum davon bestimmt, wie viele Kilowattstunden zeitlich flexibel sind – also in die Zeiträume verschoben werden können, in denen viel Solarstrom zur Verfügung steht. Der Kostenvorteil je Kilowattstunde ergibt sich als Differenz zwischen Ihrem Arbeitspreis für Haushaltsstrom und der EEG-Einspeisevergütung und beträgt bei neu errichteten Anlagen meist zwischen 20 und 30 Cent.
Energiemanagementsysteme werden beim Kauf einer Solarstromanlage oder eines Speichers meist günstiger oder sogar kostenlos angeboten. Hier sollten Sie aber darauf achten, ob Folgekosten (etwa monatlich für die Datenspeicherung in der Cloud) entstehen, und welche Daten freigegeben werden.