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Altersgerecht umbauen, barrierearm wohnen
Damit Sie sich weiterhin sicher und komfortabel in Ihrem häuslichen Umfeld bewegen können, sollten Sie Stufen und Schwellen möglichst abbauen und durch Rampen ersetzen. Wo das nicht möglich ist, sollten Sie, sofern noch nicht vorhanden, Handläufe anbringen. So können Sie sich festhalten, falls Sie eine Stufe verfehlen. Stufen müssen gut erkennbar sein, deshalb sollten Sie Stufenkanten kontrastreich markieren. Außerdem ist eine gute, blendfreie Beleuchtung bei Dunkelheit unbedingt notwendig, um Stolpergefahren zu vermeiden.
Wichtig sind ausreichend große Bewegungsflächen, so dass Sie im Zweifel auch mit einem Rollator mobil sind. Dies ist besonders im Bad relevant. Hier sollten Sie auch eine bodengleiche Dusche einplanen und mit Haltegriffen und einer Sitzmöglichkeit für Sicherheit sorgen.
Eine weitere Voraussetzung für barrierearmes Wohnen ist, alle Räume und Einrichtungsgegenstände an Ihre körperlichen Maße anzupassen. Schließlich möchten Sie ja nicht nur in Bad und Küche, sondern in allen Räumen Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände mühelos erreichen und benutzen. Das erhöht nicht nur im Alter, sondern auch in jungen Jahren die Lebensqualität erheblich.
Um sich vor Unfällen zu schützen, sind rutschfeste Bodenbeläge ein Muss. Einzelne Teppiche entpuppen sich oft als gefährliche Stolperfalle. Wenn Sie darauf nicht verzichten möchten, wählen Sie am besten festverlegte Teppichware. Weitere Tipps, um das Sturzrisiko zu senken, hat die Aktion "das sichere Haus" zusammengestellt.
Bedenken Sie außerdem, dass sich die Wahrnehmung von Licht und Farben mit der Zeit verändert. So benötigt ein 60-jähriger Mensch für den gleichen Helligkeitseindruck die doppelte Lumenzahl, also Lichtmenge, wie eine 20-jährige Person. Daher kann Ihnen ein abgestimmter Farb- und Helligkeitskontrast zwischen zwei benachbarten Flächen, wie bei Wand und Bodenfliesen, im Alter dabei helfen, besser zu sehen und sich damit auch leichter zu orientieren. Diese Erkenntnis sollten Sie auch bei der Auswahl Ihrer Beleuchtung innen und außen berücksichtigen.
Wichtig ist immer, dass Sie bei Ihren Umbauplänen nicht nur die Bewegungsfreiheit in den Mittelpunkt stellen, sondern auch sensorische und kognitive Beeinträchtigungen im Blick behalten. Das gelingt zum Beispiel, indem Sie Bedienelemente über zwei Sinne wahrnehmen können. So erleichtert beispielsweise ein Blinklicht bei einem Klingelsignal auch Hörbeeinträchtigten, das Türläuten wahrzunehmen. Gleichermaßen dienen zusätzliche akustische Signale Sehbeeinträchtigten, den Rauchwarnmelder zu erkennen. Auch Demenzerkrankten können barrierefreie Anpassungen helfen.
Überlegen Sie, ob eventuell digitale Assistenzsysteme für Sie in Frage kommen, um länger selbstbestimmt Zuhause leben zu können.
Wie Sie Ihr Zuhause barrierefrei umgestalten, lesen Sie außerdem in dieser Broschüre.
Loten Sie alle Optionen zu Ihrer Immobilie aus
Bevor Sie eine Entscheidung treffen, sollten Sie sich gut informieren. Lassen Sie am besten den Wert Ihrer Immobilie ermitteln. Welche Baumaßnahmen könnten die Zukunftsfähigkeit des Gebäudes erhalten oder seinen Wert sogar steigern? Welche Möglichkeiten ergäben sich mit einem veränderten Grundriss? Wie sähe die Rechnung aus, wenn Sie verkaufen oder vermieten und selbst in eine kleinere barrierefreie Eigentumswohnung oder in eine betreute Wohnanlage ziehen? Kann sich ein Teilverkauf Ihrer Immobilie wirklich lohnen?
Weitere Informationen finden Sie auch unter dem Serviceportal zuhause im Alter.
Wichtig ist, dass Sie sich rechtzeitig auf den Weg machen, um unterschiedliche Wohnformen zu besichtigen und um auszuloten, welche Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen für Ihr Gebäude sinnvoll sind. Lassen Sie sich am besten von Bau- oder Energiefachleuten beraten, um eine optimale Lösung für sich und Ihr Eigenheim zu finden und einen individuellen Sanierungsfahrplan zu erstellen.