Das Wichtigste in Kürze:
- Achten Sie bei der Auswahl Ihres Girokontos auf monatliche Grundgebühren und zusätzliche Kosten für Transaktionen und Karten.
- Vergleichen Sie die Kosten und Arten der Bezahlkarten (Giro-, Debit-, Kreditkarte) und deren Ersatzkarten.
- Überprüfen Sie Bedingungen wie monatliche Geldeingänge und andere versteckte Anforderungen.
- Stellen Sie sicher, dass ein dichtes Netz an kostenlosen Geldautomaten verfügbar ist.
- Vergleichen Sie die Zinssätze für Dispositionskredite und geduldete Überziehungen, um hohe Kosten zu vermeiden.
1. Kontoführungsgebühren: Was kostet die Kontoführung?
Die Kosten sind ein zentraler Aspekt bei der Wahl eines Girokontos. Einige Banken bieten kostenlose Konten, andere erheben monatliche Grundgebühren sowie zusätzliche Kosten für Transaktionen.
Wichtige Fragen zur Auswahl Ihres Girokontos:
- Monatliche Grundgebühr
- Kosten pro Buchung
- Kosten pro Dauerauftrag
- Kosten für TAN-Gerät (App, Generator usw.)
Tipp: Überprüfen Sie die Preis- und Leistungsverzeichnisse der Banken, um eine genaue Kostenübersicht zu erhalten.
2. Welche Bezahlkarten erhalten Sie – und zu welchem Preis?
Jedes Girokonto umfasst verschiedene Karten für den elektronischen Zahlungsverkehr. Es gibt Kundenkarten, die nur zum Geld abheben an bankeigenen Automaten geeignet sind.
Weit verbreitet sind Girokarten und Debitkarten für den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Kreditkarten sind oft weltweit einsetzbar, um vor Ort oder online zu bezahlen oder Geld abzuheben.
Alle Kartentypen haben ihre Vor- und Nachteile. Die höchste Flexibilität bieten Konten mit Girokarte bzw. Debitkarte und Kreditkarte.
Prüfen Sie zur Auswahl Ihres Girokontos, welche Karten enthalten sind und welche Kosten damit verbunden sind:
- Kosten Kundenkarte
- Kosten Girokarte
- Kosten Debitkarte
- Kosten Kreditkarte
- Kosten Ersatzkarte
Tipp: Vergleichen Sie die Gebühren und wählen Sie die Kartenkombination, die Ihnen die größte Flexibilität bietet.
3. Ist das Konto an bestimmte Bedingungen geknüpft?
Viele Banken bieten günstige Konten nur unter bestimmten Bedingungen an, wie z. B. einem regelmäßigen monatlichen Geldeingang.
Prüfen Sie vor der Kontoeröffnung, ob es solche, möglicherweise versteckten, Fallstricke gibt:
- Untergrenze für monatlichen Zahlungseingang
- Ist ein bestimmter Gehaltseingang erforderlich?
- Sonstige Bedingungen (Beispiel: Kunden müssen neben dem Girokonto auch ein Depot eröffnen, ggf. sogar mit einem Mindestdepotwert).
Tipp: Achten Sie bei der Auswahl Ihres Girokontos auf mögliche versteckte Bedingungen, um böse Überraschungen zu vermeiden.
4. Wie gut ist das Geldautomatennetz ausgebaut?
Ein dichtes Netz von Geldautomaten ist wichtig, um jederzeit und überall kostenlos Bargeld abheben zu können. Daher sollten Sie schon vor der Eröffnung eines Girokontos prüfen, wie es damit aussieht. In Deutschland gibt es 4 große Automatennetzwerke: das der Sparkassen, das der Volks- und Raiffeisenbanken (BankCard ServiceNetz), das der Cash Group (Deutsche Bank, Commerzbank, Hypovereinsbank und Postbank) und das des Cash-Pools (Santander Bank, Targobank, Sparda-Bank und einer Vielzahl kleinerer Banken).
Viele Banken bieten inzwischen auch kostenlose Abhebungen im (europäischen) Ausland an. Das kann ein wichtiges Plus für Menschen sein, die viel unterwegs sind.
- Sparkassen-Verbund
- BankCard ServiceNetz
- Cash Group
- CashPool
- Sonstige
Checken Sie zur Auswahl Ihres Girokontos zusätzlich auch kostenlose Abhebemöglichkeiten:
- Sind Abhebungen deutschlandweit kostenlos?
- Sind Abhebungen europaweit kostenlos?
- Sind Abhebungen weltweit kostenlos?
Tipp: Prüfen Sie, welche Geldautomaten es in Ihrer Nähe gibt. Und ob Sie sich gegebenenfalls an anderen Orten wie beim Einkauf im Supermarkt Bargeld besorgen wollen und können.
5. Überziehungszinsen: Wie hoch sind die Zinsen über Überziehungen?
Sie sollten es vermeiden, Ihr Girokonto ins Minus rutschen zu lassen. Aber hin und wieder kann es dennoch passieren: Der Saldo wird negativ. Dann verlangen Banken Dispozinsen – wenn sie Ihnen zuvor ausdrücklich die Möglichkeit eingeräumt haben, Ihr Konto bis zu einem bestimmten Betrag zu überziehen. Diese Zinsen sind oft happig und unterscheiden sich von Institut zu Institut stark.
Verfügen Sie nicht über einen solchen Überziehungsrahmen oder überschreiten Sie ihn, dann werden nochmals höhere Zinsen fällig – die so genannten Zinsen für geduldete Überziehungen.
Zur Unterscheidung:
- Vereinbarte Dispositionskredite („Dispo“): Die Bank hat vorher zugestimmt, dass Sie Ihr Konto bis zu einem bestimmten Betrag überziehen dürfen. Die dafür zu zahlenden Zinsen sind oft sehr hoch.
- Geduldete Überziehungen: Guthaben und eingeräumter Dispositionskredit reichen für eine Zahlung nicht aus. Dennoch lässt die Bank diese zu. Es fallen oft noch höhere Zinsen als beim Dispo an.
Beispiel: Falls Sie einen eingeräumten Dispositionskredit in Höhe von 5000 Euro haben, das Girokonto aber mit 7000 Euro im Minus ist, zahlen Sie bis 5000 Euro den vereinbarten Zinssatz für Dispositionskredite. Dieser kann je nach Bank bis zu 17 Prozent betragen Für die über diesen Rahmen hinausgehenden 2000 Euro im Minus kann ein ggf. noch höherer Zinssatz für geduldete Überziehungen hinzukommen.
Stellen Sie sich zur Auswahl Ihres Girokontos diese wichtigen Fragen:
- Wie hoch ist der Zinssatz für vereinbarte Dispositionskredite?
- Wie hoch ist der Zinssatz für geduldete Überziehungen?
Tipp: Vergleichen Sie die Zinsen, um teure Überziehungszinsen zu vermeiden.
6. Was ist mit Guthabenzinsen?
Normalerweise bieten Girokonten keine Zinsen auf Guthaben. Das ist ärgerlich, falls sie kurzfristig eine größeres Summe dort liegen haben. Prüfen Sie daher, ob es sich lohnt, Ihr Geld auf einem Tagesgeldkonto bei der gleichen Bank zu parken.
Prüfen Sie:
- Wie hoch ist der Zinssatz auf dem Tagesgeldkonto?
Tipp: Vergleichen Sie zur Auswahl Ihres Girokontos den Zinssatz auf dem Tagesgeldkonto.
7. Welche Möglichkeiten der Kontoführung bietet die Bank?
So genannte Direktbanken ohne eigenes Filialnetz bieten oft besonders günstige Girokonten an. Dafür können Sie Bankgeschäfte nur über das Internet oder telefonisch erledigen. Umgekehrt bieten Filialbanken – neben der Kontoführung vor Ort und zusätzlichen Angeboten wie Schließfächern im Keller – oft auch zusätzlich die Möglichkeit an, das Konto online oder per Telefon zu führen. Achten Sie darauf, dass die von Ihnen bevorzugte Möglichkeit in jedem Fall angeboten wird.
Fragen Sie sich zur Auswahl Ihres Girokontos:
- Gibt es eine Filiale in der Nähe?
- Ist eine Kontoführung über das Internet möglich?
- Wird eine App-basierte Kontoführung angeboten?
- Gibt es die Option zur Kontoführung per Telefon?
8. Sicherheit der Online-Transaktionen
Zur Sicherung von Online-Transaktionen existieren verschiedene Verfahren, die unterschiedliche Vor- und Nachteile haben, auch bezüglich der Sicherheit. Aus Sicherheitsgründen werden Listen mit Transaktionsnummern (TAN, iTAN) nicht mehr angeboten. Mit Einschränkungen zu empfehlen ist das mobile TAN-Verfahren (mTAN/SMS-TAN). Höhere Sicherheit bietet ein TAN-Generator (Chip-TAN/Photo-TAN) oder das HBCI-Verfahren. In der Praxis werden oft Verfahren angeboten, die auf einer App auf dem Smartphone basieren (Push-TAN/AppTAN).
Prüfen Sie zur Auswahl Ihres Girokontos die verschiedene Verfahren zur Sicherung von Online-Transaktionen und ihre Kosten:
- Mobile TAN verfügbar?
Welche Kosten? - TAN-Generator verfügbar?
Welche Kosten? - HBCI-Verfahren verfügbar?
Welche Kosten? - App-basierte Verfahren verfügbar?
Welche Kosten? - Anderes Verfahren verfügbar?
Welche Kosten?
Tipps zur Auswahl Ihres Girokontos
Die Wahl des richtigen Girokontos erfordert eine sorgfältige Prüfung der Gebühren, Bedingungen und Dienstleistungen. Nutzen Sie diese Checkliste, um ein Konto zu finden, das optimal zu Ihren Bedürfnissen passt. Vergleichen Sie Angebote und achten Sie auf versteckte Kosten, um die beste Entscheidung zu treffen.
Hier haben Sie zudem die Möglichkeit, die Checkliste als Download herunterzuladen, auszudrucken und die entsprechenden Kosten für die Bank/den Anbieter und die zugehörigen Tarife einzutragen.
Musterbriefe zum Girokonto-Wechsel
Im Artikel "Girokonto: Diese Musterbriefe und Tipps" helfen Ihnen beim Wechsel" finden Sie hilfreiche Musterbriefe sowie praktische Tipps, wenn Sie Ihr Girokonto wechseln wollen.