Das Wichtigste in Kürze:
- Betrüger geben vor, Tages- oder Festgeldkonten zu sehr guten Zinskonditionen zu vermitteln.
- Sicherer als Vermittlungsangebote sind Direktangebote einer Bank.
- Betrüger nutzen häufig Konten mit ausländischer IBAN.
Tages- und Festgeld als sichere Anlage
Anleger:innen suchen auf den schwankenden Kapitalmärkten häufig nach sicheren Möglichkeiten, ihr Geld kurz- und mittelfristig zu attraktiven Renditen anzulegen. Bestens zu diesem Zweck geeignet, sind Tages- und Festgeldkonten. Der große Vorteil: Für diese Geldanlagen gilt mindestens die Einlagensicherung von 100.000 € und zwar EU-weit. Aus diesen Gründen gelten Tages- und Festgeldkonten zurecht bei vielen Anleger:innen als sichere Geldanlage.
Wie Anleger:innen getäuscht werden
Dies sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Betrüger eben diesen Eindruck der Sicherheit ausnutzen wollen. Kriminelle setzen immer wieder neue Internetseiten auf, auf denen angeblich lukrative Zinsangebote vermittelt werden. Teils werden dabei seriöse Vermittlungsplattformen mit nahezu identischen Internetadressen sowie gleichem Aufbau der Internetseiten nachgeahmt. Dabei stößt man durchaus auf utopische Zinsangebote, aber manchmal bleiben die Betrüger mit ihren Zinsangeboten auch nur knapp über den tatsächlichen Zinsangeboten der Banken. So erscheinen diese Angebote bei einer Suche ganz oben, fallen aber trotzdem nicht so auf wie die Angebote mit utopischen Zinsen.
Wie das Geld verschwindet
Wenn man sich dann für ein Produkt auf dieser Plattform entschieden hat, wird man wie üblich aufgefordert, einen Eröffnungsantrag zu stellen. Dass dieser nicht echt ist, ist für die Betroffenen nicht ersichtlich. Danach soll man den Anlagebetrag auf ein Konto überweisen. Häufig handelt es sich dabei um Konten mit einer ausländischen IBAN, auf welches die Betrüger Zugriff haben. Danach hört man von der Vermittlungsplattform nichts mehr. Nachfragen bei der Bank, bei der der Betrag angelegt werden sollte, fördern dann zutage, dass diese von der vermeintlichen Geldanlage keine Kenntnis hat und das Geld dort auch nicht angekommen ist.
Manche dieser Plattformen gehen so vor, dass die Internetseite nur dazu verwendet wird, die persönlichen Daten von Personen abzugreifen, die sich für Fest- oder Tagesgeld interessieren. Später erfolgt dann die direkte Kontaktaufnahme zu den Betroffenen mit den abgegriffenen Daten.
So schützen Sie sich:
- Schauen Sie in der BaFin-Unternehmensliste nach. Wer dort nicht gelistet ist, könnte ein Betrüger sein.
- Sicherer ist es, direkt auf den Internetseiten einer Bank ein Tages- oder Festgeldkonto anzulegen.
- Führen Sie eine "WHOIS"-Abfrage (Domain-Abfrage) durch. Besteht die Internetseite weniger als ein Jahr, ist dies ein Warnzeichen.
- Auf das Impressum achten und die Firma im Internet suchen.
- Bei keiner oder unzureichender Legitimationsprüfung stutzig werden.
- Bei ausländischen Kontakten und Konten aufpassen.
- Nichts auf positive Bewertungen und Auszeichnungen geben.
- Bei Unsicherheit sich an den Empfehlungen der Stiftung Warentest orientieren.
Warnung vor betrügerischen Vermittlern von Festgeld-Angeboten
Betrügerische Vermittler von Festgeld-Angeboten (YouTube)
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