Am häufigsten angeboten und auch abgeschlossen werden Riester-Rentenversicherungen. Aufgrund des umgangssprachlichen Begriffs "Riester-Rente" glauben Laien oftmals, es gäbe nichts anderes. Doch die Riester-Rente heißt so, weil die Voraussetzungen für die Förderung eine lebenslange Rente in der Auszahlungsphase vorsehen, nicht aber weil eine Rentenversicherung abgeschlossen werden muss. Um das für die spätere Rente erforderliche Kapital zu sparen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.
Im Jahr 2008 hat der Gesetzgeber die Riester-Förderung auf Haus und Wohnung ausgedehnt - vorausgesetzt: der Riester-Sparer nutzt sie selbst. Seither wird in der Umgangssprache unterschieden zwischen "Geld-Riester" und "Wohn-Riester". Hinter der erweiterten Förderung steckt der Gedanke, im Alter durch Wohnen ohne jede Mietzahlung geringere Kosten für die Lebenshaltung zu haben.
Für die unterschiedlichen Riester-Produkte haben die Anbieter keine grundsätzlich neuen Anlageformen geschaffen. Im Prinzip sind lediglich konventionelle Anlageformen um die gesetzlich vorgegebenen Riester-Bedingungen ergänzt worden.
Geld-Riester bezieht sich auf Sparverträge, aus denen ab Rentenbeginn eine lebenslange Rente geleistet wird. Als förderfähige Produkte bieten sich an:
- Riester-Banksparpläne,
- Riester-Investmentfondssparpläne,
- Riester-Rentenversicherungen und
- im Ansparprozess auch Riester-Bausparverträge.
Geld-Riesterverträge sehen in der Rentenphase eine lebenslange und unabhängig vom Geschlecht zu zahlende Leistung vor. Dabei kann die Auszahlung in folgender Form erfolgen:
- als eine lebenslange Leibrente oder
- im Rahmen eines Auszahlungsplans mit einer Teilkapitalverrentung ab dem vollendeten 85. Lebensjahr
Mit Wohn-Riester ist die Finanzierung vom Sparer selbst genutzter wohnwirtschaftlicher Projekte gemeint. In Frage kommen dabei
- Riester-Annuitätendarlehen,
- Riester-Kombifinanzierungen,
- Riester-Bauspardarlehen sowie
- die vollkommene und teilweise Entnahme von Kapital aus bestehenden Geld-Riesterverträgen.
Nicht nur die Zielsetzungen - Rentenzahlung oder Finanzierung einer Immobilie - spielen eine wichtige Rolle beim Abschluss eines Riester-Vertrages. Wichtiger für die Entscheidung, welche Produktart sich am besten eignet, sind die individuelle Risikobereitschaft, die Ertragsmöglichkeiten und die anfallenden Kosten.
Die Riester-Produkte haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Grundsätzlich jedoch empfiehlt es sich, vor einer Entscheidung folgende Aspekte zu beachten:
- Wählen Sie keinen Vertrag der zu hohe Kosten hat! Die staatliche Förderung landet sonst beim Anbieter und nicht auf Ihrem Sparvertrag.
- Vergleichen Sie bei mehreren Angeboten die von den Anbietern versprochenen Leistungen: bei Riester-Rentenversicherungen die ausgewiesene garantierte Rente. Denn allein auf diese haben Sie in der Rentenphase auch tatsächlich einen Anspruch; bei Riester-Banksparplänen die ausgewiesene Erwartungsrendite.
- Bei Riester-Fondssparplänen sollten Sie unbedingt intransparente Strukturen meiden. Das gilt auch für Sparpläne, bei denen statt Ausgabeaufschlägen Abschlusskosten vorgesehen sind und diese bereits in der ersten 5 Jahren komplett für die gesamte Laufzeit bezahlt werden müssen.
- Ziehen Sie den Abschluss eines Riester-Bausparvertrags nur dann in Erwägung, wenn Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit mittelfristig den Immobilienerwerb anstreben!