Das Wichtigste in Kürze:
- Über Lebensmittel oder Kosmetika kann Aluminium in den Körper gelangen. Nehmen Sie es auf Dauer in zu großen Mengen zu sich, kann es das Nervensystem, die Fruchtbarkeit oder die Knochenentwicklung schädigen.
- Durch Feuchte, Säure und Salz kann Aluminium ins Essen gelangen. Lassen Sie säure- und salzhaltige Lebensmittel deshalb nicht mit Aluminium in Kontakt kommen.
- Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat 1 Milligramm Aluminium je Kilogramm Körpergewicht als maximal tolerierbare Aufnahmemenge pro Woche festgelegt.
- Minimieren Sie vorsorglich die Aufnahme von Aluminium. Das gelingt vor allem durch den richtigen Umgang mit Gegenständen aus Aluminium und Verzicht auf bestimmte Kosmetika.
Aluminium steckt in vielen Lebensmitteln
Aluminium und seine Verbindungen sind in vielen Lebensmitteln ein natürlicher Bestandteil – zum Beispiel in Trinkwasser, Gewürzen, schwarzem Tee, Rucola oder Laugengebäck. Zusätzlich gelangt Aluminium aber auch über Bedarfsgegenstände wie Alufolie oder Aluminiumgeschirr in Lebensmittel. Und auch Medikamente und kosmetische Mittel wie Zahnpasten mit Whitening-Effekt und Sonnencremes können eine Aufnahmequelle für den Menschen darstellen.
Um Ihren Körper nicht übermäßig zu belasten, sollten Sie nicht Lebensmittel mit einem natürlichen Aluminium-Gehalt meiden, sondern die zusätzliche Zufuhr senken. Das geschieht zum Beispiel über Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, wie Alufolien oder unbeschichtete Menüschalen aus Aluminium.
Saures und Salziges gehört nicht in Alufolie
Wenn Salz oder Säure, zum Beispiel aus Zitrone oder Tomatenmark, auf Alufolie trifft, löst sich Aluminium aus der Folie. Die Folge: Kleine Bestandteile des Metalls gehen in die darin verpackten Lebensmittel über und werden mitgegessen.
Aluminium kann ebenfalls in Lebensmittel übergehen, wenn Sie salz- und säurehaltige Lebensmittel auf Platten oder in Schalen aus Metall mit Alufolie abdecken. Dann kann sich die Folie durch chemische Reaktionen auflösen.
Feuchte, säure- oder salzhaltige Lebensmittel sollten daher nicht längere Zeit in Kontakt mit Alufolie kommen. Alufolien und -behälter für Lebensmittel müssen deshalb einen Hinweis für die sichere und sachgemäße Verwendung tragen. Dieser darf die gesundheitlichen Risiken nicht verharmlosen.
Gesundheitliche Gefahren nicht ausgeschlossen
Über Lebensmittel aufgenommenes Aluminium gilt nicht als akut gesundheitsschädlich, da die Giftigkeit als gering eingestuft wird. Das Metall kann sich allerdings im Körper anreichern. Zwar wird ein Großteil des aufgenommenen Aluminiums bei gesunden Menschen über die Niere ausgeschieden, nicht ausgeschiedenes Aluminium kann sich aber im Laufe des Lebens vor allem in der Lunge und dem Skelettsystem anreichern. Dadurch steigen die Risiken für Nerven- und Nierenerkrankungen.
Ebenso führt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Wirkungen auf die Fruchtbarkeit sowie Effekte auf die Knochenentwicklung an. Außerdem vermuten einige Wissenschaftler, dass Aluminium Demenz und andere Gesundheitsschäden wie Brustkrebs begünstigen kann. Dies ist aber nicht einwandfrei bewiesen.
Vorsorglich sollte die Aufnahme an Aluminium möglichst gering sein. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat ein Milligramm Aluminium je Kilogramm Körpergewicht als maximal tolerierbare Aufnahmemenge pro Woche festgelegt.
Missverständlicher Warnhinweis
Die EU-Bedarfsgegenstände-Verordnung schreibt für Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen können, Hinweise "für eine sichere und sachgemäße Verwendung" vor. Dieser Hinweis lautet bei Aluminiumfolien meist folgendermaßen oder ähnlich:
"Aluminiumfolie nicht zum Abdecken von feuchten, säure- oder salzhaltigen Lebensmitteln auf Servierplatten oder Schalen aus Metall verwenden. Aluminiumfolien dürfen nicht mit säure- oder salzhaltigen Lebensmitteln in Kontakt kommen." Das gilt ebenso für Grillschalen oder Einmalschalen aus Aluminium, die nicht mit einer Schutzschicht überzogen sind.
Diesen Hinweis durch den Zusatz "An Lebensmittel abgegebene Aluminiumbestandteile sind jedoch nicht gesundheitsschädlich" zu ergänzen, ist nach einem Beschluss des Arbeitskreises Lebensmittelchemischer Sachverständiger (ALS) bei Alufolie unzulässig.
Die Verbraucherzentralen haben weiterhin festgestellt, dass die vorgeschriebenen Hinweise häufig klein und an unauffälliger Stelle stehen. So können Käufer:innen diese wichtigen Hinweise nicht ausreichend wahrnehmen und beachten.
Alufolie: Tipps für die Küchenpraxis
- Benutzen Sie Aluminiumfolie nicht zum Abdecken von feuchten, säure- und stark salzhaltigen Lebensmitteln auf Servierplatten oder Schalen aus Metall.
- Bewahren Sie Lebensmittel, insbesondere säure- und salzhaltige, nicht längere Zeit in Alufolie eingewickelt auf.
- Verwenden Sie Aluminiumfolie möglichst selten zum Garen von Lebensmitteln.
- Grillen Sie Lebensmittel in Grillschalen aus Aluminium nur kurz und salzen und würzen Sie erst danach. Besser sind wiederverwendbare Alternativen aus Edelstahl.
- Bei Gegenständen, die für Lebensmittel bestimmt sind, beachten Sie generell immer die Hinweise für eine sichere und sachgemäße Verwendung.
- Verzehren Sie möglichst selten Mahlzeiten aus unbeschichteten Aluminiumschalen.
- Verpackungsmaterialien aus Aluminium wie Kaffeekapseln, Joghurtbecher-Deckel und Getränkedosen sind in der Regel in Hinblick auf die Gesundheit unbedenklich. Sie sind extra beschichtet, damit das Aluminium mit den Lebensmitteln nicht in Berührung kommt.
Dieser Inhalt wurde von den Verbraucherzentralen Hessen und Schleswig-Holstein für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.