Pestizid-Rückstände: Welche Lebensmittel sind belastet?

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Mit dem Einsatz von Pestiziden wollen Landwirte Ertragseinbußen verhindern sowie Verluste nach der Ernte und bei der Lagerung. Doch auch bei sachgerechter Anwendung können Rückstände in Lebensmitteln enthalten sein. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten.
Landwirt sprüht Pflanzenschutzmittel auf eine großes Feld

Das Wichtigste in Kürze:

  • Regionale und saisonale Produkte sind in der Regel weniger mit Pestizid-Rückständen belastet als Lebensmittel aus Drittländern.
  • Gleiches gilt für Lebensmittel aus biologischem Anbau. Sie sind weniger mit Pestizid-Rückständen belastet als konventionelle Produkte.
  • Auch wenn Pestizid-Rückstände in Lebensmitteln problematisch sein können, überwiegen die positiven Inhaltsstoffe von frischem Obst und Gemüse.
  • Wenn Sie sich abwechslungsreich ernähren, minimieren Sie das Risiko, stärker belastete Lebensmittel in größeren Mengen zu verzehren.

 

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Wie hoch ist das Risiko von Pestizid-Rückständen in Lebensmitteln?

Es ist gesetzlich genau geregelt, wie Pestizide eingesetzt werden dürfen. Innerhalb dieser gesetzlichen Vorgaben sind Rückstände in Obst, Gemüse, Getreide, Kartoffeln und anderen pflanzlichen Erzeugnissen aus konventioneller Landwirtschaft erlaubt. Das gleiche gilt für Verarbeitungsprodukte und Produkte tierischer Herkunft. Haben Landwirte Pestizide verwendet, müssen sie bis zur Ernte bestimmte Wartezeiten einhalten. Das soll die Rückstände im Lebensmittel so gering wie möglich halten.

In der Regel werden die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten. Die Belastung mit Rückständen von Pestiziden ist bei den meisten Lebensmitteln sogar seit Jahren rückläufig. Das belegen Daten der Lebensmittelüberwachung.

Warum sind manche Lebensmittel stärker belastet, manche weniger?

Pflanzen und deren Ernteprodukte sind unterschiedlich empfindlich gegenüber Schadorganismen wie Fraßinsekten, Pilzen oder Viren. Wie stark sich diese ausbreiten hängt von den klimatischen Verhältnissen ab, unter denen Pflanzen angebaut werden. Das führt dazu, dass verschiedene Kulturen unterschiedlich intensiv mit Pestiziden behandelt werden.

Welche Lebensmittel sind eher mit Pestizid-Rückständen belastet als andere?

Bestimmte Lebensmittel überschreiten immer wieder die Grenzwerte bei den Rückständen. Zum Beispiel gefüllte Weinblätter oder frische Kräuter aus Übersee. Aber auch Produkte aus Deutschland können belastet sein. Das trifft auf schnell verderbliche Obst- und Gemüsesorten wie frische Beeren, Aprikosen, Birnen, Tomaten oder Paprika zu. Robustere Sorten wie Kohl, Kartoffeln oder Möhren enthalten weniger Pestizide.

Als Faustformel gilt: Wurzelgemüse ist in der Regel rückstandsärmer als Blatt- und Fruchtgemüse. Untersuchungen der Lebensmittelüberwachungs-Behörden zeigen zudem, dass Lebensmittel aus Drittstaaten oft stärker belastet sind als Lebensmittel aus der Europäischen Union.

Übrigens: Auch tierische Lebensmittel können mit Pestiziden belastet sein.

Sind Lebensmittel aus ökologischem Anbau auch belastet?

Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft sind weniger stark belastet. Das hat das Ökomonitoring von 2022 gezeigt. Konventionelles Obst war im Durchschnitt 76mal höher mit Pestidzidrückständen belastet, bei Gemüse waren es sogar 153mal. Drei Viertel aller untersuchten Proben an Bio-Obst und Gemüse waren rückstandsfrei. Sofern Rückstände festgestellt wurden, lagen die Gehalte überwiegend im Spurenbereich (< 0,01 mg/kg).

Das lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass im ökologischen Landbau weniger Pestizide eingesetzt werden. Chemisch-synthetischen Pestizide dürfen nicht eingesetzt werden, so dass nur ein kleineres Spektrum an Wirkstoffen zur Verfügung steht.

Seit Herbst 2020 reißen die Warnmeldungen von Grenzwertüberschreitungen mit gesundheitsgefährdendem Ethylenoxid nicht ab. Waren es im europäischen Schnellwarnsystem (RASFF) bis November 2020 noch rund 190 Einträge, die fast ausschließlich von belastetem Sesam aus Indien berichteten, waren es im September 2021 654 Warnmeldungen. Die Meldungen betreffen mittlerweile fast nur Zusatzstoffe wie Johannisbrotkernmehl oder Guarkernmehl.

Dieser Inhalt wurde von der Gemeinschaftsredaktion in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Berlin sowie der Verbraucherzentrale Saarland für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.

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