Welche Lebensmittel sind eher mit Pestizid-Rückständen belastet als andere?
Bestimmte Lebensmittel überschreiten immer wieder die Grenzwerte bei den Rückständen. Zum Beispiel gefüllte Weinblätter oder frische Kräuter aus Übersee. Aber auch Produkte aus Deutschland können belastet sein. Das trifft auf schnell verderbliche Obst- und Gemüsesorten wie frische Beeren, Aprikosen, Birnen, Tomaten oder Paprika zu. Robustere Sorten wie Kohl, Kartoffeln oder Möhren enthalten weniger Pestizide.
Als Faustformel gilt: Wurzelgemüse ist in der Regel rückstandsärmer als Blatt- und Fruchtgemüse. Untersuchungen der Lebensmittelüberwachungs-Behörden zeigen zudem, dass Lebensmittel aus Drittstaaten oft stärker belastet sind als Lebensmittel aus der Europäischen Union.
Übrigens: Auch tierische Lebensmittel können mit Pestiziden belastet sein.
Sind Lebensmittel aus ökologischem Anbau auch belastet?
Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft sind weniger stark belastet. Das hat das Ökomonitoring von 2022 gezeigt. Konventionelles Obst war im Durchschnitt 76mal höher mit Pestidzidrückständen belastet, bei Gemüse waren es sogar 153mal. Drei Viertel aller untersuchten Proben an Bio-Obst und Gemüse waren rückstandsfrei. Sofern Rückstände festgestellt wurden, lagen die Gehalte überwiegend im Spurenbereich (< 0,01 mg/kg).
Das lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass im ökologischen Landbau weniger Pestizide eingesetzt werden. Chemisch-synthetischen Pestizide dürfen nicht eingesetzt werden, so dass nur ein kleineres Spektrum an Wirkstoffen zur Verfügung steht.