Meist sind Rückstände von Pestiziden sensorisch nicht wahrnehmbar. Wie Sie Ihre individuelle Belastung mit Pestizidrückständen minimieren können, erfahren Sie in diesem Artikel.
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Das Wichtigste in Kürze:
- In der Regel können Sie Rückstände von Pestiziden weder schmecken noch riechen.
- Ernähren Sie sich abwechslungsreich und wählen Sie saisonale Lebensmittel aus der Region. Sie sind kaum oder nur wenig belastet.
- Welche Tipps es noch gibt, lesen Sie in diesem Artikel.
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Saisonal, regional und abwechslungsreich essen
Essen Sie abwechslungsreich. Viele Gemüsesorten sind kaum oder nur wenig belastet. Mit Vielfalt auf dem Speisezettel verringern Sie nicht nur die Belastung mit Pestiziden. Sie nehmen zudem noch wertvolle gesundheitsfördernde Pflanzeninhaltstoffe zu sich.
Bevorzugen Sie saisonal und regional erzeugtes Obst und Gemüse. Jährliche Untersuchungen zeigen, dass Obst und Gemüse aus der EU weniger belastet sind als Lebensmittel aus Drittstaaten. Darüber hinaus schonen Sie mit heimischen Produkten der Saison die Umwelt, da die Ware nicht mit dem Flugzeug oder dem Lkw importiert wird. Eine Orientierung bietet der Saisonkalender in diesem Artikel.
Niederländisches Gemüse ist übrigens besser als sein Ruf. Viele Gemüse holländischer Herkunft, wie z.B. Tomaten, Paprika oder Gurken, sind rückstandsarm.
Gut zu wissen: Frische Kräuter aus Übersee können besonders belastet sein, zum Beispiel solche aus Thailand oder Kambodscha. Da es für Kräuter keine verpflichtenden Herkunftsangaben gibt, fragen Sie beim Einkauf nach der Herkunft oder bevorzugen Sie Kräuter aus dem ökologischen Landbau.
Ökologisch erzeugte Produkte bevorzugen
Obst- und Gemüse aus ökologischem Anbau sind eine gute Wahl, wenn es um Pestizidbelastung geht. Sie sind weitgehend rückstandsfrei und oft kaum teurer als konventionell angebaute Produkte, wenn Sie sie entsprechend der Saison einkaufen. Außerdem sind sie mittlerweile in den meisten Lebensmittelgeschäften erhältlich.
Tipp: Achten Sie auf das QS-Prüfzeichen. Produkte mit diesem Zeichen werden häufiger kontrolliert als andere.
Obst und Gemüse waschen
Waschen Sie Obst und Gemüse in jedem Fall gründlich unter fließendem Wasser. Wenn es die Beschaffenheit zulässt, sollten Sie es danach kräftig abreiben, am besten mit einem Mikrofasertuch.
Ist die Oberfläche rau, können Sie zusätzlich eine Gemüsebürste benutzen. Bei weichem Obst ist das schlecht möglich. Sie sollten es deshalb länger unter fließendem Wasser waschen. Neben Verunreinigungen lassen sich Rückstände zumindest teilweise entfernen.
Obst nicht schälen
Das Schälen von Äpfeln und Birnen ist nicht notwendig oder empfehlenswert. Wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die direkt unter der Schale sitzen, gehen dann verloren. Sie können Gurken schälen, um oberflächliche Pestizide zu entfernen.
Essen nährstoffschonend garen
Garen kann ebenfalls Rückstände reduzieren. Vielfach werden Pestizidrückstände unter hohen Temperaturen besser abgebaut. Achten Sie dabei aber auf nährstoffschonendes Garen. Gemüse sollten Sie nur kurz und schnell bei anfänglich hohen und dann niedrigen Temperaturen dünsten.
Hände waschen
Waschen Sie sich nach dem Schälen von Zitrusfrüchten, Bananen und Mangos Ihre Hände. Sie vermeiden damit die Übertragung von Rückständen von der Schale auf das Fruchtfleisch.
Tipp: Sie können diese Früchte schon vor dem Schälen abwaschen und abreiben. Damit verringern Sie zusätzlich das Risiko, dass Sie Pestizide über die Haut aufnehmen oder sie auf die Frucht übergehen.
Tipps für "unbehandelte" und "behandelte" Produkte
Früchte, die als "unbehandelt" gekennzeichnet sind, sind dies nicht unbedingt. Die Kennzeichnung bedeutet, dass Sie lediglich nach der Ernte nicht mit Schalenbehandlungsmitteln behandelt wurden.
Brauchen Sie zur Zubereitung also Zitronen- oder Orangenschale, nehmen Sie lieber Bio-Ware.
Kartoffeln, die die Kennzeichnung "nach der Ernte behandelt" tragen, sollten Sie vor dem Verzehr schälen. Diese sind mit Keim- oder Schimmelhemmungsmittel behandelt.
Essen Sie mehr Wurzelgemüse
Wurzel- und Stängelgemüse ist tendenziell wesentlich rückstandsärmer als Blatt- und Fruchtgemüse. Zu Wurzel- und Stängelgemüse zählen z.B. Karotten, Kartoffeln, Rote Beete und Spargel. Blatt- und Fruchtgemüse sind z.B. Salate, Gurke, Paprika und Tomate.
Entfernen Sie bei Salaten die äußeren Blätter, denn die inneren sind rückstandsärmer. Eisbergsalat ist nach bisherigen Untersuchungen weniger belastet als Kopfsalat.