Das Wichtigste in Kürze:
- Negative gesundheitliche Effekte durch einen hohen Fleischgenuss sind schon lange bekannt.
- Verarbeitetes Fleisch wird von der WHO als "krebserregend" eingestuft. Das stellten deren Forscher:innen bereits 2015 fest.
- Unverarbeitetes rotes Fleisch wird als "wahrscheinlich krebserregend" beurteilt.
- Auf die Menge kommt es an: Essen Sie möglichst nicht mehr als 300 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche.
Zu hoher Fleischkonsum in Deutschland
Mögliche negative gesundheitliche Effekte durch einen hohen Verzehr von Fleisch sind schon lange bekannt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät seit vielen Jahren, weniger Fleisch und Wurst zu verzehren. Im Frühjahr 2024 wurde der Orientierungswert abgesenkt: Wenn Sie Fleisch und Wurst essen, dann möglichst nicht mehr als 300 Gramm pro Woche. Die deutsche Bevölkerung isst im Schnitt aber ungefähr drei Mal so viel.
Was ist verarbeitetes und unverarbeitetes Fleisch?
Weniger bekannt ist jedoch die Unterscheidung zwischen verarbeitetem und unverarbeitetem Fleisch im Hinblick auf Gesundheit der Fleischessenden, die von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) - den Krebsforschern der WHO - getroffen wird.
- Verarbeitetes Fleisch:
Mit verarbeitetem Fleisch ist solches gemeint, das zum Beispiel durch Salzen, Fermentieren, Räuchern oder Pökeln haltbar gemacht wird, wie Salami, Schinken oder Würstchen. Bei diesen Fleischprodukten sind sich die Wissenschaftler:innen sicher, dass sie Krebs auslösen können und ordnen sie deshalb der Gruppe 1 "krebserregend" zu.
Diese Einstufung bedeutet aber lediglich, dass es aus Sicht der Forschenden ausreichende Beweise für eine negative Wirkung gibt. Wie stark die Wirkung und damit das Risiko an Krebs zu erkranken ist, wird durch diese Einstufung nicht beschrieben.
Ein Beispiel: Rauchen ist in derselben Gruppe eingestuft und an den Folgen von Krebs durch Tabakrauch sterben jährlich 1 Million Menschen weltweit. Mit geschätzt 34.000 Fällen weltweit wird hoher Verzehr von verarbeitetem Fleisch für deutlich weniger Krebstote verantwortlich gemacht. - Unverarbeitetes Fleisch:
Unverarbeitetes rotes Fleisch (Muskelfleisch von Rind, Schwein, Schaf, Pferd oder Ziege) haben die Forscher in Gruppe 2 A - "wahrscheinlich krebserregend" - eingestuft.
Letztlich ist immer die Frage, wie viel Fleisch und Wurstwaren Sie verzehren. Und natürlich beeinflusst Ihr gesamter Lebensstil, also Bewegung, Rauchen, Alkoholkonsum und Ernährung insgesamt, Ihre Gesundheit auf positive oder negative Weise.
Empfehlungen der Verbraucherzentralen zum Fleischkonsum
- Ratsam ist es, sich beim Fleischkonsum an den empfohlenen maximal 300 Gramm pro Woche zu orientieren. Auch Krebsforscher:innen fordern keinen Verzicht, sondern weisen auf die Relevanz der altbekannten Empfehlungen hin, den Fleischverzehr zu beschränken.
- Dabei sollten Sie unverarbeitetes Fleisch bevorzugen und es nicht zu hoch erhitzen.
- Eine gesunde Lebensführung mit ausreichender Bewegung, einer abwechslungsreichen, überwiegend pflanzlichen Lebensmittelauswahl aus Getreide und fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag trägt zur Gesundheit bei und fördert das Wohlbefinden.