„Ihr Ablesedienst kommt. Bitte ermöglichen Sie uns unbedingt den Zugang zu Ihrer Wohnung.“ Millionen Mieter finden einmal im Jahr diese Nachricht an ihrer Haustür. Doch wer zahlt den Ablesedienst eigentlich und wie hoch sind die Kosten? Als Mieter bleibt Ihnen häufig verborgen, welchen Anteil Ihrer Energiekosten Sie für den Ablesedienst zahlen müssen. In den Nebenkostenabrechnungen ist dieser Posten meist nicht einzeln aufgeführt.
Heizkostenabrechnungen unter der Lupe
Wollen Sie Energie(-kosten) einsparen, ist die verbrauchsabhängige Abrechnung der Heiz- und Warmwasserkosten - oder kurz: Heizkostenabrechnung - grundsätzlich ein geeignetes Mittel zur Energieeinsparung . Es stellt sich aber die Frage, ob die dort gelisteten Posten auch wirtschaftlich sind. Wie viel müssen Sie etwa jedes Jahr für den Ablesedienst zahlen? Und ist die Höhe der Kosten auch nötig?
Das hat der Marktwächter Energie nun untersucht. Er prüfte 1.696 Heizkostenabrechnungen von den Jahren 2008 bis 2017. Die untersuchten Abrechnungen haben Verbraucher den Verbraucherzentralen zur Überprüfung zugesandt.
Energiekosten sparen: Einsparpotenzial bei Ablesediensten
Das Ergebnis der Untersuchung zeigt:
- Mehr als die Hälfte der Verbraucher bezahlen im Verhältnis zu ihren Heizkosten 10 Prozent und mehr für die Ablesedienste.
- Fast jeder vierte Mieter zahlt sogar 15 Prozent und mehr.
- Der Marktwächter Energie hat sogar einzelne Heizkostenabrechnungen vorliegen, in denen die Ablesedienstkosten mehr als 50 Prozent im Verhältnis zu den Energiekosten betragen.
Das ist möglich, weil es dem Ablesedienstmarkt in Deutschland mit seinen oligopolistischen Tendenzen an Wettbewerb mangelt. Dem Kunden wird durch eine Reihe von Strukturmerkmalen ein Anbieterwechsel erschwert.