Kaum Gemüse ohne Blattwerk
Gemüse ohne Blattwerk bleibt länger frisch, da weniger Wasser verdunstet. Dennoch verwendet der Handel es als vermeintliches Frischemerkmal. Die Stichprobe ergab, dass Kohlrabi und Radieschen nur vereinzelt ohne Blätter angeboten wurden. Zum Teil wurde das Blattwerk beim Kohlrabi entfernt – vermutlich im Geschäft selbst, weil es schon welk war. Meistens waren die Blätter bei Radieschen und Kohlrabi schon welk und unansehnlich.
Fazit
Im Lebensmitteleinzelhandel besteht noch ein großes Potenzial, die Lebensmittelverschwendung zu verringern. Denn nur ein Viertel der untersuchten Märkte hat preisreduzierte Ware angeboten und dort, wo es Größenunterschiede gab, wurde trotzdem ein Stückpreis verlangt. Auch Waren der Klasse II waren nur in wenigen Märkten zu finden, ebenso wie Gemüse ohne Blattwerk.
Der Handel sollte die Anforderungen an Ästhetik als auch Größen- und Gewichtsnormen sowie die Verpackungsformen von Obst und Gemüse zugunsten einer naturnahen und nachhaltigeren Sortimentsgestaltung anpassen. So profitieren am Ende auch Verbraucher:innen, indem sie unterschiedliche Größeneinheiten oder Obst und Gemüse nach Gewicht kaufen können. Zudem trägt ein größeres Angebot von Obst und Gemüse der Klasse II zu einem realistischeren Bild von landwirtschaftlich erzeugten Produkten im Markt bei. Das steigert wiederum die Vermarktungschancen der Erzeugerinnen und Erzeuger.