Demenzgerechte Wohnung: visuelle Gestaltung
Auch beim Licht ist Vieles zu beachten: Der Wohnraum sollte hell und blendfrei sein. Eine gleichmäßige Ausleuchtung vermeidet Schatten – und damit auch mögliche Ängste von Menschen mit Demenz. Reflexionen durch Licht werden vermieden, wenn matte Oberflächen bevorzugt werden und eine indirekte Beleuchtung gewählt wird. Gutes Sehen erfüllt das Grundbedürfnis nach Sicherheit.
Zu den möglichen Einschränkungen, die auftreten können, gehört auch ein Nachlassen des Kontrastsehens. Wenn Sie das bemerken: Schaffen Sie Kontraste!
So sollte zwischen Bodenfarbe und Möbeln ein deutlicher Kontrast bestehen, damit die Möbel auch als solche erkannt werden. Auch beim Essgeschirr helfen Kontraste, um beispielsweise Gläser, und Teller erkennen zu können: zum Beispiel ein Teller mit einem bunten Rand, ein farbiges Tischset oder Ähnliches.
Um Lichtschalter besser sichtbar zu machen, sind farbige Klebestreifen oder ein auf die Wand aufgemalter Rahmen um den Schalter herum einfache und effektive Methoden. Farbige Schalter und Rahmen gibt es auch im Handel.
Kontraste, wie zum Beispiel eine farbige Toilettenbrille, können auch helfen, in einem weißen Bad mit weißen Sanitärobjekten die Toilette zu finden.
Die Orientierung wird außerdem unterstützt, indem Sie zum Beispiel die Tür des Bades oder die Küchenschränke mit passenden Bildern oder gut verständlichen Piktogrammen bekleben.
Wie mache ich Wohnraum sicher für Menschen mit Demenz?
Sorgen Sie vor allem dafür, dass der Wohnraum für Menschen mit Demenz sicher ist. Dazu können Sie zum Beispiel
- Kindersicherungen in Steckdosen nutzen
- eine Herdabsicherung nutzen
- eine Begrenzung der Wassertemperatur nutzen, um Menschen mit Demenz vor Verbrühungen zu schützen
- Medikamente, Haushaltschemikalien und andere gefährdende Stoffe unter Verschluss halten
- auf giftige Zimmer- und Gartenpflanzen wie die beliebte Birkenfeige (ficus benjamini) oder auch Eibe und Goldregen verzichten
- den Rauchmelder mit einem Hausnotruf oder Smart-Home-System verbinden
Der Mensch mit Demenz soll trotz seiner Erkrankung aktiv bleiben, in seinen Unternehmungen unterstützt und auch dazu angeregt werden. Doch auch die pflegenden Angehörigen müssen sich einmal ausruhen. Unbemerktes Verlassen der Wohnung kann durch einen Sensor an der Tür oder eine Alarmtrittmatte gemeldet werden. Die Meldung kann als Geräusch-, Licht- oder vibrierendes Signal an einen Empfänger gesendet werden.
Schallschluckende Materialien helfen Menschen mit Demenz
Menschen mit Demenz sind manchmal auch in ihrem Hörsinn beeinträchtigt. Hier schaffen eine geräuscharme Umgebung und die Verwendung schallschluckender Materialien Behaglichkeit.
Gute Tagesstruktur hilft bei Demenzerkrankung
Die zeitliche Orientierung wird prinzipiell durch eine gute Tagesstruktur verbessert. Dabei ist es auch ratsam, immer möglichst viel Tageslicht in die Räume zu lassen, damit dies den natürlichen Wach-Schlaf-Rhythmus unterstützt.
Manchmal kommt es im Laufe der Demenzerkrankung sogar zu einer Tag-Nacht-Umkehr. Um den gesunden Biorhythmus zu unterstützen hilft dann eine sogenannte zirkadiane Lichtsteuerung: Hier ist die Beleuchtung morgens kälter (mit mehr Blauanteil im Licht) und wird zum Abend zunehmend wärmer (mehr Rotanteil).
Demenzgerechter Wohnraum hilft Erkrankten
Insgesamt kann sich in einer angepassten Wohnumgebung bei dem an Demenz erkrankten Menschen durchaus ein Gefühl von Zufriedenheit einstellen, wenn die Anforderungen aus der Umwelt gut mit seinen eigenen Kompetenzen in Einklang gebracht werden.
Weitere Hinweise finden Sie auch auf den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums.