- Gibt es in der Einrichtung ein Frühstück und Zwischenmahlzeiten? Müssen wir sie selbst von Zuhause mitbringen?
Die meisten Kitas bieten inzwischen am Vormittag und auch am Nachmittag frisches Obst und Gemüse für die Kinder an. In einigen Einrichtungen gehören auch ein Frühstücksbuffet sowie ein Nachmittags-Snack zum Angebot, sodass die Kinder keine Brotboxen mehr von zu Hause mitbringen müssen. So stehen für alle Kinder die gleichen Lebensmittel zur Verfügung und sie können selbst auswählen, was sie essen möchten.
Auch ein regelmäßiges Gruppenfrühstück, bei dem verschiedene Lebensmittel von den Eltern für alle mitgebracht werden, ist eine gute Möglichkeit, Kinder und Eltern mehr in die Verpflegung in der Kita einzubeziehen. Fragen Sie nach, ob die Kita Frühstück und auch einen Nachmittags-Snack anbietet, und was dieses Angebot umfasst.
Geben die Eltern ein Frühstück mit, fragen Sie nach, ob es Regeln für den Inhalt der Brotboxen gibt:
- Was ist mit Blick auf Süßes erwünscht, was eher nicht?
- Wie geht die Einrichtung mit sogenannten Kinderlebensmitteln um?
- Wie wird das Mittagessen in der Kita zubereitet?
In der Kita frisch zu kochen, hat viele Vorteile: Die Kinder können das Essen schon während der Zubereitung riechen, vielleicht den einen oder anderen Blick in die Küche werfen und sind mit der Köchin oder dem Koch im direkten Kontakt. Dies kann dazu führen, dass das Essen von den Kindern besser angenommen wird. Zusätzlich werden die Speisen nicht über eine längere Zeit warm gehalten, sondern landen schon kurz nach der Fertigstellung auf dem Tisch.
Dies ist auch bei Mahlzeiten der Fall, die gekühlt oder tiefgefroren angeliefert und in der Kita fertig gegart werden. Die Mahlzeiten und oftmals auch einzelne Komponenten können je nach Tagesbedarf bemessen und zusammengestellt werden. Ergänzt werden können sie durch frische Komponenten wie Salate, Nachspeisen oder Obst.
Für warm angeliefertes Essen sind kurze Wege von Vorteil, um lange Warmhaltezeiten zu vermeiden.
Gut zu wissen: Essen sollte nicht länger als 3 Stunden warm gehalten werden, gerechnet vom Ende der Zubereitung bis zur Ausgabe an den letzten Tischgast in der Kita. Grund: Wird Essen zu lang warm gehalten, wirkt sich das negativ auf den Nährstoffgehalt, die Konsistenz, das Aussehen und den Geschmack des Essens aus.
- Orientiert sich die Verpflegung an bestimmten Empfehlungen?
Es ist in jedem Fall von Vorteil, denn es garantiert eine gesundheitsförderliche Ernährung der Kinder. Empfehlungen gibt es für Frühstück, Mittagessen und Zwischenmahlzeiten, etwa von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Fragen Sie nach, wie die Speisepläne für das Mittagessen zusammengestellt und ob dabei bestimmte Empfehlungen berücksichtigt werden. Lassen Sie sich außerdem die Speisepläne der vergangenen oder der aktuellen Woche zeigen. Oft erkennen Sie daran direkt, wie gut die Zusammenstellung ist:
- Stehen täglich Gemüse oder Rohkost auf dem Speiseplan?
- Wird mindestens einmal wöchentlich ein Vollkornprodukt angeboten?
- Gibt es maximal einmal wöchentlich Frittiertes oder Paniertes?
- Wird Fleisch maximal einmal wöchentlich angeboten?
- Gibt es Fisch?
- Stehen als Nachtisch meist Milchprodukte und Obst auf dem Speiseplan?
- Wie sieht die Verpflegung von Kindern unter 3 Jahren aus?
Gerade bei Kindern unter 3 Jahren gelten spezielle Anforderungen bei der Ernährung. Ihr Zahnstatus und Verdauungssystem sind noch nicht ausgereift. Sie müssen das Kauen erst noch erlernen. Bei kleinen, harten Lebensmitteln, etwa Nüssen, Beeren oder Rosinen, können sie sich leicht verschlucken. Sie sind daher für kleine Kinder nicht geeignet. Blähende oder schwer verdauliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Kohlgemüse oder Pilze sollten schrittweise eingeführt werden.
Auch der Geschmackssinn kleiner Kinder ist noch unverfälscht. Sie empfinden Würzungen besonders intensiv. Speisen für unter Dreijährige sollten daher nur sparsam mit Jodsalz und am besten mit frischen Kräutern gewürzt werden. Kleinkinder sollten außerdem in kleineren Tischgruppen essen. Oft müssen sie dabei besonders unterstützt werden, etwa beim Umgang mit Besteck.
Auch für die Ernährung von Kindern unter einem Jahr gibt es wichtige Handlungsempfehlungen. Alles zum Thema Säuglingsernährung erfahren Sie zudem auf dieser Website der Verbraucherzentralen.
In einigen Kitas ist auch die Versorgung mit Muttermilch möglich. Dabei ist wichtig, dass Eltern und Fachpersonal in der Kita die Kühlkette einhalten und wissen, wie sie mit Muttermilch hygienisch einwandfrei umgehen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat dazu hilfreiche Merkblätter erstellt.
- Wie werden kulturelle, religiöse und ethische Aspekte bei der Verpflegung berücksichtigt?
Wenn Sie zu Hause aus kulturellen, religiösen oder ethischen Gründen auf Fleisch oder bestimmte Fleischsorten verzichten, sollte dies auch in der Kita ermöglicht werden, sofern Eltern dies wünschen.
Die Tierart sollte auf dem Speiseplan angegeben sein. Die Kita sollte dann entweder eine Alternative mit Rind oder Geflügel anbieten oder eine vegetarische Variante. Manche Einrichtungen bieten gar kein Schweinefleisch und Schweinefleischprodukte an und setzen stattdessen auf eine rein vegetarische Verpflegung. Verpflichtet sind sie dazu jedoch nicht.
- Wie geht die Kita mit Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten um?
Ist Ihr Kind gegen bestimmte Lebensmittel allergisch, muss dies bei der Verpflegung in der Kita berücksichtigt werden.
In einigen Einrichtungen können Allergien und Unverträglichkeiten bei der Zubereitung berücksichtigt werden. Oder sie bestellen geeignete Speisen beim Caterer. In manchen Kitas können Sie nach Absprache Mittagessen selbst mitbringen und in einer (gesonderten) Mikrowelle erhitzen.
Wichtig: Legen Sie in der Kita ein Attest vor, in dem die Allergie oder Unverträglichkeit genau benannt ist. Das hilft dem Küchenpersonal bei der Zubereitung des Essens.
- Wirkt der Essplatz einladend und geräumig? Ist er schön gedeckt?
Kinder essen in der Kita überwiegend in den Gruppenräumen. Meist stehen keine separaten Essräume zur Verfügung. Wichtig ist, dass die Mahlzeiten klar von den anderen Aktivitäten abgegrenzt sind, und die Tische für die Mahlzeiten einladend gestaltet werden. Das gibt den Kindern Struktur und macht Lust aufs Essen. Beim Eindecken und Dekorieren können die Kinder auch mithelfen.
- Welche Rituale und Regeln gibt es bei den Mahlzeiten?
Rituale und Tischregeln geben den Kindern Struktur und sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Das gilt in der Kita wie auch zu Hause. Zu den Ritualen gehören etwa das Händewaschen vor dem Essen, ein Tischspruch sowie angenehme Gespräche. Die Kinder sollten von den pädagogischen Kräften zum Probieren angeregt, Abneigungen gegenüber bestimmten Speisen jedoch auch akzeptiert werden.
- In welcher Form nehmen die pädagogischen Kräfte an den Mahlzeiten teil?
Bei den Mahlzeiten in der Kita ist pädagogische Begleitung wichtig. Auch Essenszeiten können Lernzeiten sein, um Kindern Wertschätzung für Lebensmittel zu vermitteln. Gespräche über das heutige Gericht, die Herkunft der Lebensmittel, aber auch das gemeinsame Erforschen von Aussehen, Geruch und Geschmack tragen zu einem positiven Ess-Erlebnis bei.
Die pädagogischen Kräfte sind außerdem Vorbilder, an denen sich gerade jüngere Kinder orientieren. Essen die pädagogischen Kräfte mit, ob eine ganze oder nur eine kleine Portion, hat das oft einen positiven Effekt auf das Essverhalten der Kinder.
- Gibt es Aktionen und Projekte zum Thema Ernährung?
Für ein gesundes Essverhalten spielt Ernährungsbildung gerade in der Kita eine wichtige Rolle. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Bildungsmöglichkeiten.
Die Mahlzeiten selbst bieten viele Gelegenheiten, aber auch gemeinsame Koch- und Backaktionen, Ausflüge zum Wochenmarkt, zum Bäcker oder zum Bauernhof. Auch das Anpflanzen von Kräutern, Gemüse und Obst im Kita-Garten ist möglich.