Besteht eine Schilddrüsenerkrankung, sollten Sie vor jeder Form der Jod-Supplementierung mit frei verkäuflichen Arzneimitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt sprechen.
Getrocknete Algen- und Tangpräparate, die ebenfalls Jod enthalten, sind aufgrund von schwankenden und teilweise sehr hohen Jodmengen nicht empfehlenswert.
Wie kann ich den erhöhten Bedarf an Omega-3-Fettsäuren (DHA) decken?
Die mehrfach ungesättigten sogenannten Omega-3-Fettsäuren müssen mit der Nahrung aufgenommen und über die Muttermilch an den Säugling weitergegeben werden.
Gute Quellen für die pflanzliche Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure sind beispielsweise Raps,- Walnuss- und Sojaöl. Doch zusätzlich benötigt der Organismus auch Omega-3-Fettsäuren aus tierischen Lebensmitteln (oder bestimmten Algen) wie z.B. die Docosahexaensäure (DHA). Sie ist Bestandteil des Nervengewebes und der Netzhaut des Auges und daher im Säuglingsalter wichtig für die normale Entwicklung der Sehkraft und der Denkfähigkeit. Mit zwei Seefischmahlzeiten pro Woche – darunter auch mindestens einmal fetten Fisch wie Hering, Makrele oder Lachs – kann in der Stillzeit der Bedarf an DHA gedeckt werden. Große Raubfische (z.B. Thunfisch, Haifisch, Schwertfisch, Heilbutt oder Aal, frisch und aus der Konserve) sollten nur selten gegessen werden, denn sie können durch die Anreicherung in der Nahrungskette hohe Schadstoffgehalte (z.B. Quecksilber) aufweisen. Fisch sollte auch in der Stillzeit wegen möglicher Lebensmittelinfektionen grundsätzlich nur gut durcherhitzt und sofort verzehrt werden (kein Sushi). Eine Ausnahme sind Fischvollkonserven, die können Sie ohne weitere Erhitzung essen.
Stillende Frauen, die nicht regelmäßig Fisch essen, können DHA über Nahrungsergänzungsmittel (200 mg/Tag) ) z.B. über Fischöl- oder Mikroalgen-Öl-Kapseln aufnehmen.
Quellen:
BfR (2004) Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln - Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte
BfR (2004) Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln - Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte
Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie (2024): Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen, Monatsschrift für Kinderheilkunde Sonderdruck Juli 2024
Bundesinstitut für Risikobewertung, Jodversorgung in Deutschland wieder rückläufig - Tipps für eine gute Jodversorgung, Aktualisierte Fragen und Antworten zur Jodversorgung und zur Jodmangelvorsorge des BfR vom 20. Februar 2020
DGE (2020): Kapitel 3 „Studie zur Erhebung von Daten zum Stillen und zur Säuglingsernährung in Deutschland – SuSe II“, Vorveröffentlichung zum 14. DGE-Ernährungsbericht online, Stand: September 2020
Netzwerk Gesund ins Leben (2021): Schwangere und Stillende: täglich Jod supplementieren. Auch bei ausgewogener Ernährung gilt diese Empfehlung. Stand: 10.12.2021
BfR (2023): Fischverzehr in Schwangerschaft und Stillzeit: Einige Fischarten weisen hohe Methylquecksilber-Gehalte auf. Stellungnahme Nr. 047/2023 des BfR vom 11.10.2023