Sammelquote in Deutschland verfehlt
Jedes EU-Land verfügt über seine eigene Batterie-Gesetzgebung. In Deutschland wurde das hierzulande gültige Batteriegesetz 2021 novelliert. Eine wichtige Änderung ist, dass ab 2021 neue Sammelquoten für Altbatterien gelten. Es müssen 50 % (vorher 45 %) der in Verkehr gebrachten Batterien und Akkus zurückgenommen werden. Diese Menge wurde nach den vorliegenden Berichten für 2022 erreicht, die Quote lag bei 51 Prozent. Leider werden noch immer zu viele Altbatterien (rund 49 %) nicht recycelt oder unsachgerecht entsorgt.
So sollten Sie Batterien entsorgen
Laut Batteriegesetz dürfen Verbraucher:innen Altbatterien nicht über den Restmüll entsorgen, sondern sind verpflichtet, ausgediente Batterien und Akkus separaten Sammlungen – wie sie im Handel angeboten werden - zuzuführen. Beim Kauf müssen die Geschäfte Sie durch entsprechende Hinweise über Ihre Rückgabepflicht informieren. Wir haben zusätzlich folgende Tipps für die richtige Entsorgung von Batterien und Akkus zusammengestellt.
- Alle leeren Batterien und Akkus müssen zurückgegeben werden. Dies gilt unabhängig von Kennzeichnungen und Aufschriften. Der Hausmüll ist für die schadstoffhaltigen Energiespender tabu!
- Knopfzelle, Akku und Alkali-Mangen-Batterien und alle anderen Gerätebatterien aller Marken können kostenlos im Handel zurückgegeben werden - auch dann, wenn keine neuen Energiezellen gekauft werden. Händler müssen jedoch nur die Typen zurücknehmen, die sie auch im Sortiment führen oder geführt haben. Das heißt, Geschäfte, die zum Beispiel keine Knopfzellen führen, müssen diese ausgedienten Energiespender auch nicht zurücknehmen.
- In einigen Kommunen bieten auch die Entsorger Sammelboxen an, in die die alten Energieträger entsorgt werden können.
- Kleinere Geräte mit eingebauten Batterien oder Akkus - wie etwa Armbanduhren - werden von den kommunalen Sammelstellen für Elektro-Altgeräte und Händlern kostenlos zurück genommen.
Lithium-Batterien
Immer beliebter werden Lithium-Batterien. Die Lithium-Ionen-Akkus machten 2022 in Deutschland circa 27 Prozent aller verkauften Batterien und Akkus aus, hinzukommen noch die nicht aufladbare Lithiumbatterien mit gut 3 Prozent Anteil am Gesamtbatteriemarkt. Bei beiden Batteriearten sind große Wachstumsraten zu verzeichnen. Zur sicheren Handhabung dieser Batterien sollten Sie folgende Tipps unbedingt beachten:
- Kleben Sie die Pole bei Lagerung und vor der Entsorgung ab, damit keine Kurzschlüsse entstehen.
- Setzen Sie Lithium-Batterien bzw. Geräte mit Lithium-Batterien keinesfalls großer Hitze aus und achten Sie darauf, dass sie nicht mit Wasser in Berührung kommen.
- Verwenden Sie keine defekten Lithium-Batterien.
Batterien mit Blei, Cadmium und Quecksilber
Einige ältere Batterien und Akkus enthalten besonders viele Schadstoffe: In ihnen können noch größere Mengen Cadmium und Quecksilber stecken, die inzwischen verboten sind. Gerade für diese Batterien gilt, dass sie – wie natürlich auch alle anderen Batterien und Akkus - auf keinen Fall achtlos in den Restmüll geworfen werden dürfen, sondern entsorgen Sie diese im Handel in den separaten Sammelboxen.
- Achtung: Selbst die mit "0% Hg (für Quecksilber), 0% Cd (für Cadmium)" gekennzeichneten Batterien sind keineswegs schadstofffrei. In ihnen können ätzende, wasser- oder umweltgefährdende Stoffe wie beispielsweise Kalilauge oder Schwefelsäure stecken.
- Für einige Zink-Kohle-Batterien wird zum Beispiel mit dem Aufdruck "0% Quecksilber und Cadmium" geworben; allerdings enthalten sie das Schwermetall Blei. Erkennbar ist dies an der Abkürzung "Pb", die man jedoch nur bei genauem Hinsehen findet, da dieser Hinweis auf der Rückseite der Verpackung steht.
Autobatterien
Auch Starterbatterien aus dem Auto können Sie kostenlos zurückgeben. Allerdings kann ein Pfand fällig werden, das Sie aber zurückbekommen.
- Wird beim Kauf einer neuen Batterie keine alte abgegeben, muss der Händler 7,50 Euro Pfand verlangen - und darf das Geld erst wieder auszahlen, wenn die ausgediente Autobatterie abgeliefert wird.
- Diese Vorgabe gilt auch für den Internethandel. Also auch beim Online-Kauf wird ein Pfand erhoben, das erstattet wird, wenn Sie die alte Batterie ordnungsgemäß zurückgeben.
- Geben Sie die alte Autobatterie nicht beim Internethändler ab, sondern bei einem stationären Händler vor Ort, dann ist dieser Händler verpflichtet, die Rücknahme - ohne Erstattung des Pfands - schriftlich oder elektronisch zu bestätigen. Mit diesem Nachweis, der aber nicht älter als zwei Wochen sein darf, sollten sich die Kunden das Pfand sofort vom Online-Handel zurückerstatten lassen.
Akkus für Elektrofahrräder oder Scooter
Akkus von Elektrofahrrädern oder auch Scootern gelten als Industriebatterien und können überall dort zurückgegeben werden, wo sie gekauft wurden
Die beste Wahl: Produkte, die ohne Batterien und Akkus auskommen
Es geht aber auch umweltfreundlicher: Solarbetriebene Brief- oder Personenwaagen oder Taschenrechner reduzieren die Batteriemengen. Achten Sie beim Einkauf auf Produkte mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel".
Und es gibt Produkte, die ganz ohne Batterien auskommen, zum Beispiel Automatikarmbanduhren oder mechanisches Spielzeug.