Eine weitere technische Möglichkeit ist es, eine Photovoltaik-Anlage bei Neubau oder Dachsanierung auch in das Dach zu integrieren statt über der Dachhaut aufzubauen. Im "Ratgeber Photovoltaik" finden Sie dazu eine ausführliche Tabelle der Vor- und Nachteile dieser integrierten Solarlösungen.
Welche Förderung bekomme ich?
Wenn Sie überschüssigen Strom ins Netz einspeisen, erhalten Sie dafür eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Die Höhe des Vergütungssatzes ist abhängig von der Anlagengröße und liegt gemäß EEG 2023 seit 1. August 2024 bei 8,03 Cent pro kWh für Anlagen bis zu einer Größe von 10 kWp. Für größere Anlagen finden Sie in unserem EEG 2023-Text ein Berechnungsbeispiel.
Dieser Vergütungssatz ist abhängig vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme und reduziert sich alle sechs Monate minimal: Bis Ende Januar 2025 bleibt der aktuelle Wert gemäß EEG 2023 konstant für alle Anlagen, die neu in Betrieb genommen werden. Zum 1. Februar 2025 wird der Vergütungssatz für Neuanlagen wieder um 1 Prozent reduziert. Bezahlt wird der Vergütungssatz in dieser Höhe, sobald die Anlage in Betrieb geht, und zwar für das Jahr der Inbetriebnahme und weitere 20 Kalenderjahre.
Die EEG-Vergütung muss vorab nicht beantragt werden. Der Netzbetreiber ist gesetzlich dazu verpflichtet, den Strom abzunehmen und nach den gesetzlichen Vorgaben zu vergüten. Voraussetzung ist aber eine Anmeldung im Marktstammdatenregister.
Die bundeseigene Förderbank KfW unterstützt den Kauf von Photovoltaik-Anlagen mit zinsgünstigen Darlehen (Programm 270). Auch in manchen Kommunen, von Regionalverbänden oder in einigen Bundesländern gibt es Zuschüsse für Photovoltaik-Anlagen oder für Batteriespeicher, wenn Sie eine Photovoltaik-Anlage anschaffen. Die örtlichen Klimaschutzmanager:innen oder Energieberater:innen kennen in der Regel die Möglichkeiten und Details.
Sollte ich eine Photovoltaik-Anlage mieten oder kaufen?
Als Alternative zum Kauf lässt sich eine PV-Anlage auch mieten oder pachten. Die Anbieter – lokale Stadtwerke und überregionale Unternehmen – werben mit wenig Aufwand und der wegfallenden Anfangsinvestition. Solche Angebote kosten Sie meist zwischen 80 und 300 Euro im Monat. Das klingt überschaubar, summiert sich aber über die sehr lange Laufzeit von meist mindestens 20 Jahren auf einen hohen fünfstelligen Betrag, der die Anschaffungskosten beim Kauf einer Anlage fast immer deutlich übersteigt, manchmal um das Zwei- bis Dreifache.
Grund dafür ist, dass vermietende Unternehmen die Photovoltaik-Anlage nicht nur anschaffen und installieren müssen, sondern auch Kosten für Finanzierung, Wartung, Reparaturen, Versicherung und weitere Risiken sowie den unternehmerischen Gewinn einkalkulieren.
Wenn Sie eine Anlage mieten, gehört sie Ihnen zwar nicht, Sie sind aber Betreiber:in und dürfen den Solarstrom selbst verbrauchen. Den Überschuss speisen Sie wie bei einer eigenen Anlage ins Netz ein und erhalten die Einspeisevergütung aus dem EEG. Je nachdem, wie jeweilige Unternehmen den Leistungsumfang der Anlage definieren, ob also bestimmte Zusatzleistungen in der Miete enthalten sind, und wie hoch der Eigenverbrauch angesetzt ist, kann unter dem Strich ein kleiner Gewinn für Sie herauskommen – oder aber auch ein dicker Verlust.
Meist ist eine Miete oder Pacht am Ende deutlich teurer als ein Kauf. Dafür brauchen Sie sich im besten Fall um die Wartung, Instandhaltung und Versicherung nicht zu kümmern, da das die Vermieter:innen übernehmen. Weil die Angebote aber sehr unterschiedlich ausgestaltet sind, lohnt es sich, die Vertragsbedingungen vorab gründlich zu prüfen. Achten Sie dabei auf versteckte Kosten und darauf, dass die Miete nur dann zu zahlen ist, wenn die Anlage wie versprochen Strom produziert und das vermietende Unternehmen allen vertraglichen Verpflichtungen (Wartung, Reparaturen) nachkommt.
Vorteil der Miete ist, dass Sie sich bei der Anschaffung nicht mit technischen Details beschäftigen müssen und während des Betriebs keine größeren Kostenrisiken bestehen, wenn Solarmodule oder Wechselrichter nicht wie erwartet funktionieren. Nachteil ist, dass diese Mietverträge bis zu 20 Jahre laufen und praktisch nicht kündbar sind. Auch bei einem Hausverkauf oder wenn das Haus vererbt wird, müssen diese weitergeführt werden.
Gerade wegen der langen Laufzeit von solchen Mietverträgen und der in Summe hohen Kosten sollten Sie alle Vertragsdetails in Ruhe prüfen bevor Sie unterschreiben. Worauf Sie dabei unbedingt achten sollten und weitere Details zur PV-Miete finden Sie im verlinkten Artikel.
Wie groß sollte die Photovoltaik-Anlage sein?
Die elektrische Leistung (Nennleistung) einer Photovoltaik-Anlage wird in Kilowattpeak (kWp), also Kilowatt Spitzenleistung angegeben. Das ist die maximale Leistung der Solarmodule unter standardisierten Laborbedingungen, die einen Vergleich von verschiedenen Modulen ermöglicht.
Für die Installation von rund 1 kWp Anlagenleistung werden etwa fünf bis sieben Quadratmeter Fläche benötigt. Der Stromertrag der Anlage schwankt jedoch mit der Sonneneinstrahlung und den Jahreszeiten. Außerdem ist er abhängig von Umwelteinflüssen wie Schatten, reflektierendem Licht und der Verschmutzung der Module.
Die Anlage nur so klein zu dimensionieren, dass sie für den Eigenverbrauch optimiert ist, stellt oft nicht die wirtschaftlich beste Variante dar, da kleine Anlagen pro Kilowatt Leistung teurer sind als größere. Deshalb sind größere Anlagen meist lohnender, wie auch die Photovoltaik-Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW zeigt. Die Grenze setzen dann die verfügbare Dachfläche und das eigene Budget. Hintergrund der verschiedenen Preise bei unterschiedlichen Anlagengrößen sind die Fixkosten wie die Einspeisetechnik oder das Gerüst zum Aufbau. Diese Kosten sind nahezu unabhängig von der Anlagengröße und erhöhen die Kosten pro Kilowatt Peak bei kleinen Anlagen.
Gewonnenen Strom selbst nutzen oder einspeisen?
Selbst erzeugten Strom selbst zu nutzen und dadurch weniger Energie aus dem Netz zu kaufen, lohnt sich mehr, als möglichst viel davon einzuspeisen. Denn der Strom vom eigenen Dach kostet Sie bei einer Anlagengröße von 5 bis 10 kWp nur etwa 15 bis 10 Cent pro Kilowattstunde, während Sie für Strom aus dem Netz etwa 40 Cent (brutto) pro Kilowattstunde bezahlen müssen.
Um zu wissen, wie hoch der Anteil an Strom ist, den Sie in jedem Fall für sich selbst erzeugen können, sind 3 Faktoren wichtig:
- die Höhe Ihres Stromverbrauchs,
- dessen zeitliche Verteilung über den Tag und
- die Anlagenleistung der PV-Anlage.