Alleine durch dieses Brot zum Abendessen wird kein Mensch abnehmen. Zwar gibt es einzelne Untersuchungen, die nahe legen, dass eine kohlenhydratarme Kost am Abend zugunsten eines hohen Eiweißanteils beim Abnehmen hilft. Ob dieses Prinzip der Insulin-Trennkost jedoch wirklich funktioniert, ist bisher wissenschaftlich nicht erwiesen. Auf jeden Fall hat das Oberlandesgericht Schleswig (Az: 6 W 1/12) entschieden, dass ein Bäcker, der auf Faltblättern für sein Brot mit dem Versprechen "Schlank im Schlaf" wirbt, irreführend handelt. Daran änderte auch der Hinweis "entspricht dem Abnehmkonzept nach Dr. Pape" nichts.
Positiv ist sicherlich, dass der abendliche Eiweißanteil nicht wie sonst üblich durch mehr Fleisch und Milchprodukte erhöht wird, sondern vor allem durch pflanzliches Eiweiß (Weizengluten, Soja, Lupine, Erbse) in Form dieses Brots. Außerdem entspricht (zusätzliches) Brot am Abend mehr unseren üblichen Essgewohnheiten, kann also dazu führen, dass diese andere Art des Essens länger durchgehalten wird. Auch der höhere Anteil "guter" Pflanzenfette durch Nüsse und Samen ist prinzipiell positiv, aber diese lassen sich natürlich auch außerhalb von Brot gut als Snacks essen.
Negativ: Es handelt sich bei diesem Brot um eine technologische Höchstleistung, was gleichzeitig bedeutet, dass es zahlreiche Zusatzstoffe und Hilfsmittel enthält. Dieses Brot könnte je nach Inhaltsstoffen ein hohes allergenes Potential haben. Allergiker sollten die Zutatenlisten daher gut studieren; durch die seit 13. Dezember 2014 geltenden Kennzeichnungsvorschriften müssen Allergene dort deutlich sichtbar sein. Auch bei loser Ware (Bäcker, Backshop) müssen diese Informationen vom Verkäufer auf Nachfrage schriftlich (zum Beispiel in einer Kladde) zur Verfügung gestellt werden. Ein Schild muss über diese Informationsmöglichkeit aufklären.
Wenn Sie Ihr Brot selber backen, wissen Sie natürlich am besten was drin ist und nehmen nur, was Sie gut vertragen. Allerdings wird in den gängigen Rezepten neben verschiedenen Samen und Saaten häufig tierisches Eiweiß wie Eiklar, Joghurt und Quark verwendet. Spezialzutaten wie Gluten, Mandelmehl oder Kichererbsenmehl sind relativ teuer, sodass auch Eiweißbrote aus der eigenen Küche deutlich mehr kosten als "normale" Brote.