Ausgesperrt, Flur unter Wasser oder Toilette verstopft? Pannen machen auch vor Feiertagen und Wochenenden keinen Halt. Wir geben Tipps für den Notfall nach Feierabend.
Das Wichtigste in Kürze:
- Müssen Sie am Wochenende oder an Feiertagen einen Notdienst anrufen, laufen Sie Gefahr, abgezockt zu werden.
- Unseriöse Anbieter nutzen Ihre Notsituation aus und schlagen beim Preis ordentlich drauf.
- Wie Sie sich vor Abzocke durch Notfälle an Feiertagen schützen können und worauf Sie achten sollten, wenn ein Notdienst unumgänglich ist.
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Fast jedem ist es schon passiert: Die Tür fällt zu und der Schlüssel steckt von innen. Ein Rohrbruch setzt die Wohnung unter Wasser oder die Toilettenspülung streikt. Wer dann in Hektik irgendeinen Notdienst anruft, läuft Gefahr, eiskalt abgezockt zu werden. Vor allem an Wochenenden und Feiertagen verlangen unseriöse Anbieter oft 1.000 Euro und mehr von ihren gestressten Kunden.
Tipps für den Notfall an Feiertagen
So sorgen Sie rechtzeitig vor und stellen einen Plan für den Notfall auf:
- Absichern gegen Aussperren
Ein Zweitschlüssel bei Freunden oder vertrauenswürdigen Nachbarn schafft Sicherheit. Im besten Fall wohnen die Hüter des Schlüssels in Ihrer Nähe und sind häufig zu Hause. - Seriösen Notdienst suchen
Manchmal geht es nicht ohne Schlüsseldienst oder Rohrreinigungsfirma. Für solche Fälle nützt die vorsorgliche Recherche nach einem seriösen Anbieter am Wohnort. Bietet er Dienstleistungen auch außerhalb der Geschäftszeiten zu transparenten Preisen an? Dann ist er der Richtige für den Notfall. In Ihrem Handy gespeichert, als Notiz im Portemonnaie und unter der Fußmatte vor Ihrer Tür ist die Rufnummer im Ernstfall griffbereit. - Hotel ist oft günstiger als Türnotöffnung
Vielleicht lässt sich eine Türnotöffnung in der Nacht oder am Wochenende auch vermeiden. Für diesen Fall lohnt sich ein Notfallplan: Gibt es Möglichkeiten für eine Spontanübernachtung bei Freunden oder ein günstiges Hotel in der Nähe? Eine Nacht im Hotel ist oft günstiger zu haben als ein überteuerter Schlüsseldienst. Machen Sie sich, wenn es geht, erst am nächsten Werktag auf die Suche. - Kosten am Telefon klären
Ein lokaler Notdienst hat kürzere Anfahrtszeiten als ein überregionales Unternehmen. Deshalb ist gleich beim ersten Anruf die Frage entscheidend, von wo der Monteur kommen wird. Wer einen Notdienst unter der örtlichen Vorwahl erreicht, zahlt nur für die An- und Abfahrt innerhalb der Ortsgrenzen. Wird dann doch eine längere Anfahrt berechnet, können Sie darüber hinausgehende Beträge von der Rechnung streichen. Die beste Lösung ist ein verbindlicher Komplettpreis für alle Arbeiten, der auch Anfahrtskosten und eventuelle Zuschläge enthält. - Nur zahlen, was vereinbart wurde
Vor der Unterschrift unter eine Rechnung ist ein kritischer Blick auf die einzelnen Posten wichtig. Niemand ist gezwungen, nicht vereinbarte Regelungen zu akzeptieren. Solche Passagen dürfen Sie streichen. Dienstleister können nur dann auf eine Barzahlung bestehen, wenn dies vorher vertraglich so vereinbart wurde. Eine Fahrt mit dem Monteur zum nächsten Geldautomaten ist nicht zu empfehlen. - Selbstsicher und bestimmt auftreten
Falls der Dienstleister Ihnen droht, ist ein Anruf bei der Polizei über den Notruf 110 angemessen. Denn: Nötigung ist strafbar. In kritischen Situationen können Sie auch einen Nachbarn zur Unterstützung holen. Im Ernstfall fordern Sie den Monteur auf, Ihr Grundstück zu verlassen. Hält er sich nicht daran, können ihm strafrechtliche Konsequenzen drohen.
Zum Nachhören: Tipps zum Umgang mit Notdiensten
Im Podcast der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg erfahren Sie, wie unseriöse Notdienste vorgehen, wie Sie sich schützen können und wo es Hilfe gibt, wenn Sie abgezockt wurden.